Quasi wie am ersten Tag (88 km) beenden wir die Chainreacting-Tour mit einer Kurzstrecke. Wir durchfahren bestimmt drei ausgiebige Regenschauer und weichen ordentlich durch.
Bei 14°C & Fahrtwind fühlt es sich viel kälter an, was tatsächlich auch an den Kräften zehrt – mehr als wir bereit sind in warme Getränke zu investieren. Meine Wenigkeit polstert sich aus, sodass es während der Fahrt warm wird. Uwe bleibt bei kurzer Radlerhose und Windstopper mit abweisender Funktion. Er lässt z.B. seine Jacke während den trockenen Perioden durch den Fahrtwind etwas trocknen. Dass das nicht zu 100% funktioniert ist klar, aber was solls.
In Boras gönnen wir uns einen Kaffee und dopen uns mit Dänischem Gebäck – ansonsten gibt es später Mittagessen ala Supermarkt in gewohnt reichhaltiger Auswahl, gut aber günstig. Man glaubt nicht was wir alles essen (müssen) und deswegen ständig ausgeben. 😉 So eine Pause kühlt dann aber auch wieder ab… fast food einmal anders.
Positiv ist, es gibt kaum Gegenwind. Unsere Schnellstraße wird um eine Stand- bzw. Ausweichspur upgegradet & wir lesen ständig unser Ziel auf den Schildern. Die Straße wird zur Autobahn ab kurz vor Boras – nun beginnt für uns die schönere Route durch einzelne, kleine Ortschaften, was zuvor definitiv nicht möglich war und ein großer Nachteil dieser Ost-Westpassage darstellt. Nach 86km an einem guten Hotel angekommen reicht die Zeit noch für Wäschetrocknen mit dem Föhn, einem Stadtbesuch, Sauna & Postkartenschreiben, aber nicht mehr fürs Verpacken der Räder.
Mit Britischer Gemütlichkeit wenden wir uns in aller Früh dem Frühstück zu und beginnen relativ spät uns auf die Heimreise einzustellen. Eine kleine Radreisefamilie hat dieselben Abreisedaten wie wir und ihre Räder bereits verpackt. Das Material, was sie sich am Vortag bei umliegenden Firmen organisiert haben, reicht auch noch für unsere Drahtesel. Mit vielen Tipps stehen sie uns zur Seite und wir pünktlich beim check-in. Mit der 1-Gepäck-Stück Philosophie haben wir aber nicht gerechnet und wickeln erneut meterweise Packeband um unsere Taschen um aus 5 einer zu machen. Was uns die Reiseradler über Air Berlin erzählen (deren Räder wurden auf der Hinreise gar nicht erst mitgenommen & kamen dadurch zwei Tage später an) lässt erahnen welche Erwartungshaltung man bei solchen Transporten haben darf.
Als wir bei unserer Landung in
Berlin auch noch sehen wie man mit den Rädern umgeht, muss man das als Notlösung betrachten. Durch die schweren Gepäckstücke hat das Ladepersonal das Nachsehen und ist entsprechend motiviert. Durch das Umdisponieren hätten wir bloß eine sehr schlechte Zugverbindung bekommen und haben noch eine Autofahrt vor uns. D.h. den abschließenden Zustand unserer Räder werden wir zu Hause bewerten können.
Darauf freuen wir uns jetzt natürlich ganz besonders!!
Wir beenden hiermit unsere Tour durch sieben Nordosteuropäische Länder nach 4 Wochen (29 Tage) Fahrzeit und letzten Endes 2840-2855 km (kleine Abweichung zwischen Uwe und mir) – möchten uns aber für Euer Interesse für diese Tour und das Nicaraguaprojekt bedanken. Das entsprechende Projektteam um Wolfgang Müller freut sich sehr über die finanzielle Unterstützung, die wir „erradelt“ haben.
Gespendet werden kann übrigens weiterhin auf Betterplace. Updates wird es im Blog und auf Facebook ebenso weiterhin geben, damit ihr auf dem Laufenden bleibt. Uns hat es sehr viel Spaß gemacht, wir hoffen Euch genauso?!
http://www.betterplace.org/de/fundraising-events/chainreact-ing
Chris + Uwe