Vilnius – Riga

2 Tage & 315 km

Tag 1 – 160 km (Vilnius – Kupiskis):

Über Vilnius sei gesagt es herrscht reges Treiben bis spät Nachts, wir sehen zum ersten Mal auf der Tour Mengen an Radfahrern aller Art und ein ausgeprägtes Radleihnetz. Die Altstadt konzentriert sich überwiegend entlang Straße mit kleinen Brauereien und Sehenswürdigkeiten. Dadurch, dass wir nicht zentral nächtigen, sehen wir viele dieser urigen und farbenfrohen Holzhäuser genauso wie die prachtvollen Prunkbauten und moderne Hochhäuser.
Sehr idyllisch am Fluss gelegen kommt auch die Freizeit nicht zu kurz (für den, der es mag).
Tiefenentspannt vom Vortag geht es am Samstag bei gemütlichen Temperaturen gen Norden.
Zufällig treffen wir Ca. 27 km entfernt auf das geographische Zentrum Europas nahe dem Ort Purnuskes. Die zugrunde liegenden Berechnungen beruhen auf der wissenschaftlichen Gravitationszentrenmethode und wurden 1989 durch französisches Wissenschaftler durchgeführt, basierend auf einer östlichen Begrenzung durch das Uralgebirge, westlich durch die Azoren, nördlich durch Spitzbergen & südlich durch die Kanarischen Inseln. Das Einbeziehen oder Ausschließen zusätzlicher Inseln wird auf dem Foto näher erklärt. Uns hat es gefreut einmal dort gewesen zu sein.
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Weiter geht es nach Kupiskes, einem kleinen typisch Litauischen Ort. Plattenbauten, bunte Holzhäuser, verlassene Hallen – alles ist geboten. Generell wirkt Litauen industriearm. An manchen Stellen hat zwar moderne Landwirtschaft einzug gehalten (neuere Mähdrescher und Getreidesilos), die Kühe stehen aber frei auf den Feldern, grad so als wären sie zur Selbstbedienung freigegeben (in der Tat melken manche Leute, andere wiederum haben einen Generator im Auto und zapfen automatisch ab). Was uns ständig begleitet ist der Klapperstorch, es muss ein riesiges Nahrungsangebot für ihn geben.

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In Kupiskes fragen wir dieses Mal nach einer Unterkunft und werden durch einen Mopedfahrer anscheinend zu einer gebracht. Da das Ziel eine sozialistische Wohnsiedlung ist gehen schon ein paar Warnglocken an – wen ruft er an, was hat er vor? Es kommt wider Erwarten eine nette Dame zum Vorschein und dann sogar ein kleines Apartment – im urig typischen Stil nächtigten wir auf dem Gelände einer Schule und finden das gar nicht mal so
schlecht.

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2 . Tag – 155 km (Kupiskes – Riga)

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Nach 60 km überqueren wir die Grenze, diesmal regulär über eine Brücke. Ab da sind die Straßen ganz schön buckelig und ein übler Flickenteppich. Bei weiterhin recht warmen 28°C geht es langsam, von Ort zu Ort, nach Riga. Hier treffen wir auch die meisten lokalen Radler, da die Busse auch nicht stündlich zu fahren scheinen. Immerhin hat jede Ortschaft eine Bushaltestelle an der die Passagiere stundenlang zu warten scheinen. Fortbewegungsmittel der 1. Wahl ist aber das Auto, wenn auch viel weniger Verkehr als in Polen. Natürlich gilt das nicht für Riga selbst. Dort konzentriert sich alles nebst einer Menge Baustellen, kaum Ampeln um die Straßen zu überqueren, die weiterhin in sehr schlechtem Zustand sind und grenzwertige Schlaglöcher aufweisen. Wir springen abends in die Stadt, lernen diese noch etwas kennen und bekommen ein grandioses Feuerwerk aufgetischt. Wir bilden uns ein das wäre uns zu Ehren (angemessen wäre es schon gewesen), doch wie sich herausstellt ist es das krönende Ende des alljährlichen Rigaer Stadtfestes, dem größten Spektakel der Stadt. Den kommenden Morgen holen wir uns die Impressionen der Stadt bei Tageslicht und statten dem Rathaus einen Besuch ab. Der Vize Bürgermeister zeigt sich erfreut über unsere Aktion und begleitet uns für ein Foto vors Gebäude. Bei etwas milderen Temperaturen geht es nun an die Küste in Richtung Tallinn, Ca. 300 km.

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