Dies ändert sich die noch folgenden 100 km nicht. Es schüttelt mich zwar ordentlich durch, mein Rad und ich wir halten das aber aus.
Endlich mal keine Straße mit engem Seitenstreifen und andauernden Überholmanövern. So wie es aussieht gibt’s heute nichts dazwischen. So lerne ich wenigstens auch noch die ländliche Gegend Litauens kennen, die nur noch einen Bevölkerungsanteil von 30% haben soll. Entsprechend verlassen schaut es manchenorts aus.
In diesen Gegenden werde ich im Übrigen auch wie der Mann vom Mond angestarrt, vor allem wenn ich gerade aus einem Regenschauer komme. Die kleinen Läden führen vieles und vor allem auch alkoholisches. Es ist leider wahr, dass die Herren mittags stramm durch die Gegend torkeln, was auf einen durchgängig hohen Alkoholkonsum hindeutet und deren 10 Jahre geringere Lebenserwartung gegenüber den Frauen erklären kann. Es gibt neben den kleinen Tante Emma Läden keine Cafés oder ähnliches, somit ist es ungewöhnlich und mit Aufwand verbundenen an einen heißen Kaffee heranzukommen. Das erst einmal geschafft zu haben freute mich wirklich, man stelle sich vor 6 h bei dem Wetter kühlen einen schon etwas aus und es sollten ja noch mehr werden bis zur Grenze.
Nach jeder kleinen Ortschaft geht es wieder hinaus aufs Feld bzw. in die Wälder. Dieses Mal musste ich mich schon sehr auf den Weg und seine vielen Abzweigungen konzentrieren um mich nicht zu verfahren.
Und irgendwann dann habe ich es tatsächlich geschafft und überquere die Grenze zu Lettland.
Irgendwo im Nirgendwo schlage ich mein Zeltlager auf und höre mir den stürmischen Wind aus dem Schlafsack heraus an. Das tut gut.
Vielen Dank für die Spenden, macht weiter so, schließlich will ein Spendenziel über 7.500 € erreicht werden und das klappt ausschließlich mit eurer Hilfe! Ihr seid das Rückrat der Aktion. Wenn es euch gefällt freut’s mich und momentan kann ich mich nicht beklagen. Aber da geht bestimmt noch mehr!? 😉
Euer Chris