+++ ChainReact-Ing 01. / 02.07. Delsbo – Orbaden – Tönnebrö +++

Von Delsbo nehme ich nun also die Kraterseen Nor- & Sördellen in Angriff. Dazu begebe ich mich nach Norrbo, das auf dem Stück Land zwischen den beiden Seen liegt. Genau hier befand sich das Zentrum des Meteoriteneinschlags vor ca. 90 Mio. Jahren mit seinem Meteoritendurchmesser von ca. 1 km. Nachgewiesen wurde es aufgrund stark magnetischer Gesteine (Dellenit), die sich noch immer entdecken lassen. Da der Krater in sich zusammen gesackt ist, sieht man keinen rundes Loch im eigentlichen Sinne, man muss sich diesen Vorgang wohl eher im Zeitraffer vorstellen. Es existieren in Skandinavien 15 solcher Einschlagsplätze, die nicht auf den ersten Blick sichtbar sind.

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Söderdellen

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Norderdellen

Mit der anschließenden Weiterfahrt nach Ljusdal kämpfe ich mich 40 km durchs bergige und windige aber verkehrsberuhigte Hinterland.

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Landhaus

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Kirchturm samt Glocken

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Nach der Nachmittagspause in Ljusdal geht’s weiter die 83 entlang in Richtung Bollnäs, wo ich jedoch nicht wie geplant lande, sondern gegen 21:30 und nach 97 km in Orbaden.

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Orbaden

Wahnsinn, welche Zeitverluste man in Kauf nehmen muss, wenn man so durch die Landen bummelt. Dafür ist das Hälsingland recht urtümlich und auch recht interessant anzusehen, keine Beschwerden also. Die letzten Tage haben sich somit gelohnt.
Am Sonntag starte ich erst gegen Mittag, mehrere Stunden eine etwas größere Regenwolke ausharrend.
Ich habe einigen Gegenwind auf der Tagesordnung und die Ortschaft Bollnäs – wo es sehr ruhig zugeht, fast wie in einem pontemkinschen Dorf: selbst die Telefonzellen sind Fassade 😉

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Bollnäs

Dafür stoße ich später auf einen Antikladen, der volltestopft bis unters Dach mit Gütern aus der Schwedenzeit ab 1800 sehr vielsagend ist und eher wie ein Museum anmutet – sehr fein. Die Hausherren tragen die Fundstücke über lokale Auktionen zusammen und unterscheiden sich extrem von den anderen Läden. Dafür hat sich der Abstecher ins Hinterland abermals gelohnt.

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Antikladen

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Einem weiteren Regenschauer ausweichend nehme ich Kurs in Richtung Stockholm und rette mich in einen Kiosk. Die äußerst bemühten Leute sorgen für einen sehr angenehmen Aufenthalt, was in Schweden keine Seltenheit ist, da meine Anreise mit dem Rad höchst selten zu sein scheint und immer wieder für interessante Reaktion sorgt. Am Abend dann geht’s im Sprint weiter bis mich irgendwann, es ist noch sehr hell, ein Autofahrer bittet seine orangene, reflektierende und äußerst schwere Arbeitsjacke anzuziehen um besser gesehen zu werden. Es kostet mich etwas Mühe ihm das am helllichten Tage auszureden und beruhige ihn mit der Radbeleuchtung und meinem bereits sehr großen Jackenfundus. An einer Raststation müssen noch ein paar Abstimmungen mit der Heimat erfolgen, weshalb es dann kurz vor Mitternacht ist, bevor es weiter geht. Den Rat der Bedienung, mich in der näheren Umgebung am See nieder zu lassen, kann ich nicht nachkommen, entschließe mich zur Weiterfahrt bis zum nächsten geeigneten Platz am See. Gegen 1:00 Uhr steht das Zelt, insgesamt 3860 km bisher.

Ich hoffe ich muss nicht direkt nach Stockholm fahren sondern kann etwas an der Küste entlang die Schären mitnehmen.

Euer Chris