Abends fährt es sich doch am Schönsten, vorallem wenn es tagsüber über 37°C hat. Viele Passagen führen zudem durch sonnige Gebiete, in denen die Sonne den Kopf gleich noch weiter erhitzt. Wie oft das das Thermometer gestern mitmachen musste, ist schwer zu sagen. Man hatte nur das Gefühl es würde immerzu immer heißer werden. Als wir vormittags 11:00 Uhr die Polnische Grenze passierten, Ca. 30km von Opava weg, war uns das noch gar nicht so bewusst. Irgendwie wollten wir aber nach Krakau kommen und hätten so bei diesen Temperaturen um die 170km zu meistern gehabt. Anstelle sich abzuschinden musste ich eine Mittagspause in einem Park einlegen. Der kam uns auf den sonst recht eintönigen Straßen von Dorf zu Dorf gerade Recht – wobei diese nahtlos in einander übergingen. Wir brauchten eine kleine Ewigkeit einen Geldautomaten aufzutreiben, durften uns dann an einer Tankstelle verpflegen und zu guter letzt auf den Verbindungsstraßen vor allem mit den LKWs herum schlagen. Überall Verkehr und gar nicht mehr so viel Platz zwischen Bordstein oder Asphaltkante und Verkehr für den Radler – sehr spannend also. Übrigens habe ich noch nie so viele Autohändler entlang einer Straße gesehen – muss ein einträgliches Geschäft sein. Sehr, sehr verlockend 😉 Natürlich fährt man dann vorsichtshalber mit Helm und Mütze und erhitzt somit zusätzlich das Gemüt mit Hitze von oben und Abwärme von unten. Immerhin trocknete aber die „frisch gewaschene“ & mit Verkehrsluft parfümierte, feuchte Wäsche auf der Packtasche komplett durch.
In Oswiecim, so Ca. km 110, haben wir eine kurze Rast eingelegt. Der deutsche Name Auschwitz dürfte jedem bekannt sein. Auschwitz-Birkenau passierten wir im Flug. Den Fokus auf eine richtige Abkühlung im Hinterkopf und aufgrund des Zeitplanes konnten wir hier keine Besichtigung durchführen. Weiter ging es um 20:15 in Richtung Krakau, ideales prime time Programm!! Aber wollten wir das wirklich durchziehen, so spät noch in eine Stadt einfahren & dann? Nun, wie eingangs erwähnt, fährt es sich Abends leichter. Obwohl es mit 20°C richtig kalt zu sei scheint & der Verkehr kaum weniger halsbrecherisch unterwegs ist, nimmt er gegenüber dem Tage deutlich ab und man hat fast seine Ruhe. Einzig die Routenführung nimmt keine Rücksicht auf den geschundenen Radler. Also fuhren wir das Stück noch gar zu Ende und erreichten nach letzten Endes 184 km eine nette kleine Unterkunft im Herzen Krakaus, Ca. 23:30. Zuvor jedoch hatten wir alle Hände voll zu tun ein anständiges Hotel aufzutreiben, während der Hauptsaison gar nicht so einfach!!!
Da ich das von einer Brücke aus,mit Blick auf das Zentrum, organisierte, bekamen wir anschließend noch eine kleine Stadtrundfahrt zum Hotel bei Nacht on top.