Der kommende Samstag zeigt sich von seiner schönsten Seite und hält herrliches Wetter parat. Den Wind einmal außen vor lassend geht es weiter auf der E4 mit allerhand Anstiegen. Scheinbar schein ich mich sehr abzumühen, sodass mir ein Schwede die Mitfahrt in seinem Auto anbietet. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen und lehne dankend ab. Zeitweise fahre ich eine Nebenstraße mit weniger Seiten- & Gegenwind, jedoch geht’s nun nur noch hoch und runter, hoch und runter, usw.
Gegen 18:00 erreiche ich Umea und drehe gleich eine Runde durch die Stadt der Birken. An der Promenade komme ich mit den zwei Schweden Kristan und Samuel ins Gespräch, die wie ich ein paar Amerikanische Fords und Buicks bewundern. Die Schweden haben ein Faible für alte und vor allem amerikanische Fahrzeuge, aktuell war so ein Treffen. Umea selbst wurde 1621 durch König Gustav 2. Adolf gegründet. Vor dessen Büste sieht man mich dann auch stehen. Dahinter sieht man das Rathaus mit seinem ursprünglichen Ein- / Ausgang in Richtung des Flusses Ume älv. Seit die Eisenbahn Einzug gehalten hat, gibt’s einen 2. Eingang auf der anderen Seite in ebendiese Richtung. Die damals eher kleine Stadt brannte 1888 fast komplett nieder, weswegen tausende Birken gepflanzt wurden um bei erneuten Bränden das Überspringen der Funken zu verhindern (Birkenrinde eignet sich übrigens hervorragend um Feuer zu machen). Heute sind es ca. 3000 Birken und zehntausende Studenten, die der Kulturhauptstadt von 2014 (zusammen mit Riga) Leben einhauchen. Sie ist zugleich Partnerstadt von Würzburg, die die beiden natürlich auch schon besucht haben.
Aus der Unterhaltung über meine Radtour wird alsbald ein vertieftes Gespräch über die Historie der Stadt inkl. kurzer Stadtführung, wie man es sich nicht besser wünschen könnte. Wir setzen das Gespräch bei einem Kaffee fort bis ich gegen 23:30 wieder aufbreche um dem schlechten Wetter entgegen zu fahren.
Bei relativ wenig Verkehr komme ich bis Hörnefors, wo ich im (wohl eher Club artigen) Segelhafen zwischen den gelandeten Segelbooten ein nettes Stück zum Zelten finde. Es dauert nicht lange und die Schlechtwettershow beginnt, nur anders als vorhergesagt. Es soll nicht nur für wenige Stunden regnen, sondern gleich die ganze Nacht und den ganzen darauffolgenden Sonntag. Wenn ich das gewusst hätte…in beiden Tagen knapp 200 km, geht gerade noch so.
P.S.: Lum, Bela und Nina, besten Dank für eure Unterstützung, hat mich noch einmal sehr motiviert, hoffentlich auch nachhaltig. Ich hoffe echt das Wetter bessert sich wieder…
Einen riesen Dank auch an Johannes für den Beitrag und die Email, hat mich sehr gefreut – zudem bin ich jetzt wieder uptodate.
Weiter so!
Euer Chris