Stjärnhov – Småängarna

Schlussetappe Tag 2: 130 km

Start gegen 10:30

Etwas mehr Zeit zu haben heißt nicht gleich mehr Strecke zu machen. Die Schwedische Streckenführung ist ein permanentes auf und ab, was dafür sorgt, dass man nicht so schnell voran kommt wie auf ebener Flur (Estland).

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Wenn man so wie wir querfeldein fährt und abends feststellt, dass ein Supermarkt langsam an der Zeit wäre, der kann natürlich noch 30km zusätzlich bis in die nächst größere Ortschaft fahren – wenn es sein muss bis in die Nacht (bis 21 oder 22:00 haben viele Supermärkte geöffnet) – oder er stoppt bei km 130 an einem See und gibt sich mit einer Hühnersuppe, ein paar Scheiben Brot und Erdnüssen zufrieden.

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Wenn in Deutschland im Schnitt alle 40-50km mit einer größeren Ortschaft zu rechnen ist, da dies früher die Distanzen für Pferde waren – so sind wir in Schweden noch auf der Suche nach einem verlässlichen Maß. Dazu muss gesagt werden, dass wir seit Stockholm mit einer 1:650.000 Autokarte navigieren, da es im gut sortieren Kartenladen keine sonst üblichen im Maßstab 1:200.000-300.000 gab. Das erschwert die Wegführung auf der einen Seite, auf der anderen bleibt es somit weiterhin spannend.

Interessant wäre jetzt natürlich langsam einmal ein Vergleich der Fortbewegungsmittel zwischen den Ländern, die wir bereisen, und Nicaragua. Wir haben bereits große Unterschiede in der Infrastruktur kennen gelernt und schätzen gut ausgebaute Straßen. Dennoch kann ich mir nicht vorstellen, dass es in Mittelamerika genau so aussieht. Was können wir darüber in Erfahrung bringen? Im Land der Volvos, Saabs und Amerikanischen Oldtimer ist das Auto übrigens ein heiliges Fortbewegungsmittel.

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Als sich mir bei km 75 die linke Kurbel löste konnte ich mir von einer äußerst netten Familie Werkzeug borgen & die Fahrt im Terrain fortsetzen, wo es einige km kaum Menschen gab. Diese Familie schien sehr verwundert über das Thema Fahrrad – sie haben kein einziges – dafür aber zwei Autos, die für alle Vorhaben benutzt werden. Obwohl die Schweden sehr naturverbunden sind ist und bleibt das Auto der einzige Kompromiss. Busse fahren natürlich relativ selten, dafür trifft man ab und an auf einen LKW auf gut ausgeschilderten Waldwegen 😉 – das sind in der Tat die Verbindungen in kleinere Ortschaften.

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Was die Schweden am Steuer ganz gerne machen ist telefonieren. Ob in der Stadt oder auf dem Land, zu jeder Zeit möchte man in Verbindung zu anderen stehen um sich evtl. nicht allzu allleine zu fühlen. Eine gute Methode, auch wenn das irritierend wirkt – bei uns ist das doch verboten, oder täusch ich mich? Immerhin noch besser als Einsamkeit mit Alkohol zu bekämpfen. Auch sonst wird jeder Moment zum Ratschen genutzt und so kann sich mancher Einkauf echt hinziehen, wenn die Kassiererin mit ihrer eigentlichen Verpflichtung nicht fertig wird.

Ansonsten verlief die Strecke so wie sie begann. Von der großen, ausgebauten Landstraße ging es über viele Ortschaften hin zu kleinen Nebenstraßen, teils ohne Befestigung – natürlich keinen einzigen km eben. Wir streiften einige Seen & durchstreiften kilometerlange Ikea-Wälder (deren Vorrat nie zu erschöpfen scheint).

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Der abendliche Zeltplatz hätte schöner kaum liegen können – auch wenn wir nicht viel davon hatten (außer literweise Tau am Morgen).

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Fazit des Tages: 130 km können in Schweden ganz schön anstrengend sein. Zum Glück bin ich damit nicht alleine (Bier ist nämlich ganz schön teuer) 😉

http://www.betterplace.org/de/fundraising-events/chainreact-ing

Chris + Uwe