+++ ChainReact-Ing 29./30.08. Reisebericht in Der Bote +++

Beinahe einen Monat ist es her, doch die Auswirkungen der Spendenaktion sind immer noch zu spüren: ein sehr umfangreicher Zeitungsartikel ist vergangenen Samstag im Boten (Nürnberger Land) erschienen, über den ich mich wahnsinnig freue und für den ich Julia Hornung loben darf: viele Details des vorherigen Gesprächs wurden abermals recherchiert und liebevoll zu einem interessanten Reisebericht komplettiert! Daher füllt dieser reich bebilderte Artikel nun auch eine komplette DIN A3 – Seite!
Link zum Artikel

Danke an Julia und die Redaktion!!!

+++ ChainReact-Ing 4.7.: Sieradz – Lodz +++

Samstag früh um 11:00 (also wir haben heute Zeit) schwingen wir uns in die Sättel und cruisen nach Lodz. Die zunehmenden Temperaturen (ca. 32-34 Grad C) fordern uns richtig heraus, sodass der Wasserverbrauch im Verhältnis zur Temperatur gleich überproportional steigt. Wir fahren die 56 km auf Zubringern ins Zentrum um Abends gleich noch einen Abstecher unternehmen zu können. Es ist wie in jeder Großstadt, am Ende sind wir auch nicht viel  langsamer als alle anderen Verkehrsteilnehmer – und irgendeinen Vorteil muss diese Schinderei heute doch mit sich bringen!? In Polen ist das ländliche und das vorstädtische ziemlich herunter gekommen. Straßen, Brücken, Häuser und alte Industriebaracken säumen den Weg und gestalten unsere Strecke auch irgendwie „interessant“. Und dann, von einem Moment auf den anderen, und zwar genau dann wenn der Skoda von 1980 von neuen Audis, und die alten, hohen Straßenbahnen durch moderne Niederflurstraßenbahnen abgelöst werden, genau dann zeigt sich das moderne Polen von seiner willensstarken Seite, wieder einmal eine Stadt der Moderne neu zu erschaffen -auch wenn nicht immer alles fertig sein kann, wenn wir einfallen! Aber schwer fällt es uns schon, das wahre Lodz zu erkennen.
Da das so ist stöbern wir ein wenig im Internet, sprechen mit ein paar Einwohnern und anderen Touristen. Im Grunde ist es die Jugend, die etwas aus der Stadt macht und brach liegendes Gelände nutzt (Infrastruktur über EU-Mittel; Geschäfte, Kaufhäuser und Hotels über Investoren). Nicht nur Kneipen, wie sie in der Piotrkowska-Straße zu Hauf zu finden sind, sondern eben allerlei Kunst und Gestaltung. Wir entscheiden uns bei dem knappen Zeitbudget für die Fußgängerzone eben dieser Straße und lassen Museen und Co links liegen.
Fürs Abendprogramm spricht nicht so viel, da es am kommenden Tag ja weiter gehen soll (wenn wir uns nur einig wären wohin nun genau). Also genießen wir den Abend in einer Nebengasse bei leckerer Pizza und wenden uns später wieder der Reiseplanung zu.
Was genau wird nun neu gebaut?
Man hört von dem Hauptbahnhof, der untertage verlegt werden soll (bzw. es bereits sein müsste).
Die ganze Innenstadtstraßenführung ist aufgerissen, es wird so gesehen überall im Zentrum neu gebaut. Scheinbar wird ein Teil der Straßenbahnen (nicht zu verwechseln mit S-Bahnen) unterirdisch verlaufen.
Moderne Hochhäuser wachsen neben alten Jugendstilgebäuden empor. Viele derer sind echt herunter gekommen, aber eben fast nicht in bzw. nahe der Piotrkowska-Straße, und wenn man diese Straße nennt muss man erwähnen, daß Lodz eine Filmstadt ist, und sich auf dieser Straße ein ‚Walk of fame‘ polnischer Stars ebenso befindet wie unzählige Namen von Einwohnern.
Durch diese gezwungener Maßen autofreien Zonen ist die Luft auch etwas besser, was mich ganz besonders freut!
Aber nun ein paar Bilder…

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C + U

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+++ ChainReact-Ing 3.7.: Breslau – Sieradz +++

Mit Verlassen Breslaus haben wir bereits 30 Grad. Nach dem kurzen Pitstop mit Reinigung des Luftfilters läuft der Motor wieder einigermaßen rund und so ist es mir tatsächlich möglich die Kilometer sauber abzuradeln. Wir sind alsbald auf dem Land angekommen und passieren bis in die Abendstunden diverse große und kleine Ortschaften. Witzig ist, dass sich nun viel mehr Menschen für uns interessieren. Ob während den Pausen oder aus dem Auto heraus, unaufdringlich wollen sie wissen woher wir kommen, wohin es geht, wie viel wir pro Tag fahren, etc. Natürlich bewundern Sie auch unsere Räder „so viel Gepäck“, „viel zu schwer“, „so eine Hohlachse habe ich noch nie gesehen“ und meinen damit Uwe’s Tretlager, durch das man tatsächlich durch gucken kann. Wir cruisen also übers Land und machen hin und wieder eine Supermarkt -Pause. Trotz fehlender Polnischkenntnisse können die Kassiererinnen nicht davon lassen uns mit Fragen zu bombardieren, und so wird das eine Unterhaltung zwischen ihr und den 2 Kassenschlangen. Da ist es dann auch egal, dass es nicht weiter geht. Sehr entspannt alles.

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Emsigen Biene

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Archtitektur

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Poser

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Abendessen

Die Straßen sind ländlich und nicht unbedingt eben und so verbringen die Federsattelstützen Schwerstarbeit.

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Triste Landschaft

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Tante Emma-Laden kurz vor 21:00

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Dorfzentrum

Gegen 21:00 fahren wir in Sieradz ein, einer kleinen Ortschaft ca. 60 km vor Lodz. Das dort stattfindende Stadtfest lädt zum Verweilen ein.

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Sieradz Stadtfest

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Sieradz

Wir suchen uns eine Herberge und werden 6km weiter fündig. Die gut 160 km reichen dann auch für diese Etappe.

Neuer Ohrwurm garantiert (Story hinter dem Lied ist ganz interessant): „Theo, fahr’n wir nach Lodz?“
„Ja Rosa, morgen ganz bestimmt! Endlich weg vom Land, ab in die Stadt!“

C + U

P.S.: vielen Dank euch für die vielen großzügigen Spenden, die gestern eingingen! Euch gebührt ein ganz dickes Lob!

P.P.S.: die Ausweichroute ist in Arbeit, aber es wird nicht einfach werden.

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+++ ChainReact-Ing: Zusammenfassung Etappe 4 & Tag 5: Breslau +++

In Mlada Boleslav brechen wir um 10:00 auf. Es it bereits bruetend heiss. “Schon wieder so spaet dran” werdet ihr denken, aber gut Ding will Weile haben. Es macht sogar Sinn die kommenden Tage eher Abends und Nachts zu fahren, als tagsueber bei > 30 Grad, das waere aber nicht im Sinne des Reiseradelns (wir moechten ja auch etwas von der Gegend sehen, die wir durchfahren).

In Jicin machen wir Rast. Diese kleine Ortschaft hat zwischen 1623 und 1634 viel vom Einfluss des Feldherren Wallensteins profitiert, was uns natuerlich erst spaeter auffaellt.

Mit dieser Station ist es bei mir auch erst einmal vorbei mit Radeln, nachdem das zulaessige Mass an Wald- und Wiesenplankton ueberschritten ist. Oder um es anders zu formulieren, nach gut drei Tagen Kampf gegen Graeser- und Roggenpollen stellt sich der Koerper quer: die Nase laeuft wie ein Wasserfall, Atmung ineffektiv und viele weitere unangenehme Begleiterscheinungen zwingen uns zu einer Strategieaenderung um das Kampf- aehm Reiseziel Breslau nicht aus den Augen zu verlieren.

Waehrend ich auf die tschechische Bahn auf ca. 300 km ueber Hradec Kralove und Letohrad umsattle und um 22:20 Breslau erreiche, verfolgt Uwe den urspruenglichen Weg mit dem Rad: 170 km bis Breslau. Er passiert kurz vor der Grenze zu Polen ein mittelgebirgsartiges Gebiet um Brouslov (Braunau) herum, das von Sandsteinformationen gekennzeichnet und vor allem bei Kletterern beliebt ist. Er erreicht unseren vereinbarten Treffpunkt tatsaechlich gegen 0:30 – Hut ab!

 

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Seit gestern sind wir in der Stadt und ruhen etwas bevor es weiter geht.

 

Aber auch die weitere Reiseroute ist noch ungewiss: dem Post-Streik in unserem Heimatland sind scheinbar auch unsere gueltigen Visa fuer Weissrussland sowie Russland zum Opfer gefallen (4 Wochen hiess es, wuerde es maximal dauern, 7 Wochen hatten wir Zeit, jetzt sind es bereits 8). Seit knapp zwei Wochen liegen sie im Postverteilzentrum Berlin/Zentrum und liegen, und liegen… alles Klagen und Beschweren hat bisher nichts gebracht. Und selbst wenn diese in den naechsten Tagen in Nuernberg eintreffen, muessten sie zu uns gebracht werden. Eins steht fest, die Post wuerde hiermit nicht beauftragt.

 

Und so tuefteln wir parallel an einer Ausweichroute, denn bis zur Grenze zu Weissrussland sind es uerberschaubare ca. 600 km.

 

Aber nun erst einmal ein paar Bilder aus Breslau.

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P.S.: um unser Spendenziel ueber 7.500 EUR zu erreichen, muessten wir uns scheinbar besondere Aktionen einfallen lassen um die Aufmerkamskeit zu erhoehen. Hat der ein oder andere da draussen vielleicht eine enrsthaftig gute Idee?

 

P.P.S: vielen Dank fuer die bereits getaetigten Spenden und an all die, die es noch vorhaben!

Grüße aus Breslau, C + U