Montag: Neuland

Gestartet um 9:30, Abstecher nach Prag Down Town inklusive Übergabe der symbolischen Geschenke, Ankunft um 23:30 nach Ca. 140 km in Horni Jeleni. Und wem das nichts sagt, das liegt zwischen Pardubice & Usti nad Orlici.

Aus Pardubice kommt übrigens ein ganz gutes Bier. Jedenfalls befinden wir uns hiermit 120 km (Süd-) östlich von Prag mit Kurs auf Krakau über Opava oder Ostrava. Für diese Route haben wir uns heute Mittag entschieden, nachdem wir das Abenteuer Prag mit all seinen Vor- & Nachteilen für Radler bewältigt hatten. Pro: Flexibel, schnell & hoch zu Ross immer den Überblick bewahrend. Contra: schwieriger Pflaster- & Schienenuntergrund erfordern viel Aufmerksamkeit. Viel Verkehr kommt noch dazu.

Nachdem wir also unser Domizil verlassen hatten fuhren wir direkt in die Stadt. Das Abenteuer bestand nunmehr darin nicht zwischen eine der vielen Straßenbahnen zu geraten & keine Touris über den Haufen zu fahren. Beides fiel uns als erstes ins Auge. Karl der Große, der nunmehr seit bestimmt hunderten von Jahren seine Brücke bewacht würde uns das sicher bestätigen. Zu ihm kommen sie ja alle zum Gucken, somit auch wir. Das war es aber fast schon mit Sightseeing, wir möchten unsere Freizeit etwas später in die Städte investieren, die wir gar nicht kennen, und davon sollen ja noch eine Menge kommen.

Das Rathaus: wie durch einen kleinen Zufall kamen wir direkt daran vorbei. Als ich mich nach Ca. 10. nach oben durchgearbeitet und tatsächlich den Assistenten des Bürgermeisters (Mayor) vor mir stehen hatte, wurde ich sogar höchst freundlich empfangen. Botschaft übergeben, Foto kommt später.

Teil 2 dieses Abenteuers bestand nun darin die Stadt möglichst ohne Umweg auf der richtigen Route zu verlassen, ohne z.B. auf eine Autobahn aufzufahren (wie mir gestern beinahe passiert). Neben den eher tristen Stichstraßen aus und in die Stadt sind sie im Allgemeinen aber dennoch gut in Schuss. Ja und da wir nur unglaubliche 29° C und frischen Wind als angenehm empfinden, ging es munter weiter auf den Bundesstraßen.

Heute war es zudem nicht mehr so bergig wie die letzten beiden Tage. Nachmittags haben wir in der richtigen Hitze mit Podeprady einen tollen Rastplatz gefunden & relaxt. Später bei km 90 gab es zwar Verständigungsprobleme beim Bestellen eines Essens, verhungert sind wir aber dennoch nicht. In der Stadt Pardubice, so bei km 110, begleitete uns zum ersten Mal jemand mit dem Bike. Der junge Mann mit Kind auf Gepäckträger hielt sogar unserer Geschwindigkeit stand und unterhielt sich ganz neugierig mit uns. Solche Delfine der Radwege sind ganz nützliche Begleiter & immer eine Freude.

Eingangs zeigte sich uns diese Stadt als Industriemoloch, im Kern jedoch richtig rausgeputzt wirkte sie sehr modern. Kaum ein Geschäft, das man nicht kennt. Es war schon sehr verlockend dort eine Bleibe aufzutun, und die Stadt zu erkunden. Dennoch entschieden wir uns gegen diesen Luxus & begaben uns auf „Zeltplatzsuche“. 2 h und Ca. 30km später (suchen kostet Zeit) fanden wir endlich das wohlersehnte Feld und lauschten anschließend den Viechern, die sich um uns herum bemüh(t)en einen tollen Platz neben uns zu ergattern. Weitere Fotos kommen hoffentlich bald.