Diese Galerie enthält 44 Fotos.
Da ich manchmal zu viel schreibe gibt es die relevanten Fotos on-top. Enjoy it: Tag 1 (Warschau – Szczuczyn):
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Da ich manchmal zu viel schreibe gibt es die relevanten Fotos on-top. Enjoy it: Tag 1 (Warschau – Szczuczyn):
Route: Warschau – Wyszkow – Ostrow – Lomza – Grajewo – Augustow – Giby – Grenze PL/LT – Veisiejas – Leipalings – Merkine – Naujreji Valkininkai – Baltoji Voke – Vilnius
„Den Jungs gehts gut, fast schon zu gut“ könnte man meinen.
„Wir haben optimale Bedingungen & genießen diesen Teil ganz besonders“ meinen hingegen die beiden Fahrer.
Fakt ist wir haben einiges an Strecke zurück gelegt die letzten Tage, sowie an Erfahrung hinzugewonnen, und werden hiermit versuchen dies etwas komprimierter zu reflektieren (da wir sonst kaum hinterher kommen mit schreiben).
Warschau hat eine interessante Geschichte und vereint zudem das politische, Finanz-, Wirtschafts- & Kulturzentrum des Landes nebst Hauptstadt in einer Stadt. Vergleichbares findet man in Deutschland erst einmal nicht. Grund genug für uns wenigstens einen Tag unserer Zeit darin zu investieren. Bei Ca. 1,7-1,8 Mio Einwohnern ist sie von den Städten, die wir bereisen, die größte und wo sollen wir sonst mehr entdecken als hier?
Zunächst erwartete uns vor dem nächsten Husarenritt ein überraschend Husaren freundliches Frühstück. Allerhand wurde aufgetischt, und da wir die ersten waren, konnten wir aus dem Vollen schöpfen: bunte Salate, Pasteten & hiesige Spezialitäten ohne Namen bildeten die nahrhafte Grundlage für den Ritt nach Warschau – und es schmeckte!
Mensch tat dieser Tag Pause gut. Es war gar nicht so einfach das warme Bett zu verlassen & wieder aufzusatteln wohlwissend mindestens 150km radeln zu dürfen. Da es ab Freitag Abend durchwegs geregnet hatte & somit ordentlich abkühlte, verließen wir Krakau Samstag morgen bei 16°C auf einer ringähnlichen Straße gen Norden. Bergauf, bergab ging es auf einer Bundesstraße dahin bis wir bei km 55 in einem der Dörfer eine kleine Rast machten. Bis dahin konnte ich nicht behaupten die vergangene Woche irgendwelche Trainingsfortschritte gemacht zu haben. Das Gesamtgewicht war immer noch viel zu hoch, die Berge zu bergig und ich immer etwas im Rückstand. Selbst ein fürstliches Mittagessen aus Salat, Pizza und Kaffee wollten die Rakete nicht so richtig zünden. Einzig eine Traktorwettfahrt konnte ich noch stemmen, dann war der Akku aber auch bald schon wieder halb leer.
Vielleicht lag es an der tristen Umgebung, vielleicht am relativ starken Seiten- & Gegenwind und sowieso am Wetter. Mit etwas Musik im Ohr (600 Lieder wiegen ja nichts) ging es dann bereits besser. Da wir auf der direkten Verbindungsstraße zwischen Krakau und Warschau fuhren hatten wir natürlich ordentlich viel Verkehr um uns herum, aber auch ganz neue Herausforderungen zu stemmen – Bundesstraßen, die zu Autobahnen wurden. Das heißt aber nur, dass es ab da theoretisch verboten wäre dort zu radeln. Sehr viel riskanter als Bundesstraßen? Fehlanzeige. Durch die „eigene“ Standspur hatten wir sogar mehr Platz als nötig. Außerdem fährt der aus unserer Sicht gemeine Polnische Verkehrsteilnehmer Vollgas, wo er nur kann – sogar in den Ortschaften gehört es zum guten Ton die 100km/h zu knacken – ergo ist die Autobahn die sichere Landstraße. Nun war es außerdem kaum möglich Nebenstraßen zu nutzen, da sie sich weder über die Karte noch über google maps eindeutig erschlossen. Bei km Ca. 110 waren wir so neugierig und probierten eine Nebenstraße aus. Diese wurde jedoch sehr schnell zu einem Feld-, dann zu einem Wald- und schlussendlich zu einer Art Forstweg. Zurück auf die Autobahn war wegen Einzäunung leider nicht möglich und so fuhren wir Ca. 20 km über Stock und Stein und durch Schlammlöcher, die tiefer waren als die Lenkertaschen hoch hingen. Das führte zu amüsanten Manövern und forderte all unsere Konzentration sowie den unterforderten Gleichgewichtssinn. Den Rädern machte es scheinbar nichts. Mein Reiserad war sogar froh etwas Gelände zu befahren was mich wiederum anspornte – erstaunlich stabil ließ es sich durch das Geäst steuern. Sogar das Gepäck hielt wunderbar, nur die Klickpedale können erschreckend hinderlich sein wenn man schnell die Füße zur Hilfe nehmen muss.
Nach diesem kurzweiligen Unterfangen landeten wir an einer Bahnstrecke und von dort wieder auf der mittlerweile downgegradeten Landstraße.
Es dauerte eine volle Dämmerung und zusätzliche 10 km bis sich eine nette Unterkunft auftat: in Skarżysko-Kamienna ein relativ luxoriöses Hotel für wenig Geld. Da es keine passende Abstellmöglichkeit für die eingesauten Räder gab, hieß es putzen und ab mit aufs Zimmer. Ein sicheres Gefühl ließ uns diese Nacht sehr ruhig schlafen. Na kein Wunder – nach 160km! 😉